Requirements mit Jira

Newsletter — Ausgabe 2020/08

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Aktuelles, Tipps und Erfahrungen rund um #Jira #Requirements #Agile

Themen in diesem Monat

User Stories 101

draw.io App für Grafiken und Modelle

Events & Weiterbildung

Release Updates

Goodies & Specials

Editorial

Dieser Newsletter wird herausgegeben von Andreas Birk und Software.Process.Management (Impressum)

User Stories 101

#Agile, #Jira

User Stories sind das zentrale Instrument, um in der agilen Entwicklung Requirements-Information zu repräsentieren. In der Software-Community gibt es überwiegend ein gutes Verständnis, was User Stories sind, und wie man sie einsetzt. User Stories bieten aber so viele Facetten und Möglichkeiten, dass die meisten agilen Teams noch Neues für sich entdecken können.

Wo findet man die wichtigsten und hilfreichsten Einführungen und „How-to“-Informationen zu User Stories?

Die drei besten Einführungsartikel zu User Stories im Web

Die beste und knackigste Einführung und Anleitung zu User Stories ist wohl Mike Cohns Webseite User Stories. Der kurze und prägnante Text fasst sowohl für Product Owner als auch für alle Team-Mitglieder die wichtigsten Informationen anschaulich zusammen. Am Ende listet die Seite wichtige weitergehende Artikel auf, die zumindest für Product Owner interessant sind.

Einen gut strukturierten Überblick bietet auch der Eintrag User Stories im Glossary der Agile Alliance. Manche Details darin sind aber vor allem für Product Owner relevant. Deshalb ist er für Team-Mitglieder allgemein nicht optimal geeignet. Besonders attraktiv ist das Agile Alliance Glossary durch seine umfangreiche und gut verlinkte Sammlung nützlicher Einträge, etwa zum User Story Template und zur Definition of Ready.

Sehr systematisch und umfangreich ist der Artikel Story im Glossary des Scaled Agile Frameworks (SAFe®). Er wendet sich insbesondere an User-Story-Spezialisten, also etwa Product Owner oder Business Analysten, sowie an Agile-Experten wie Scrum Master. Der Artikel behandelt auch die Bedeutung von User Stories für die Aufwandsschätzung und das Aufteilen von User Stories (Story-Splitting).

Das Scaled Agile Framework umfasst viele Praktiken, die bei der agilen Entwicklung „im Großen“ wichtig sind. Wenn man nur in einem oder wenigen Teams unterwegs ist, können die SAFe-Informationen zu komplex und umfangreich sein. Umso wertvoller werden sie für größere Umgebungen. Dazu zählen die gemeinsame Entwicklung mit vielen Teams und die kontinuierliche Produktentwicklung über einen langen Zeitraum.

User Stories in Jira

Wie definiert man User Stories in Jira Software? Im Grunde ist das mit dem vordefinierten Issue Type User Story ganz einfach: In das Feld Summary schreibt man einen griffigen Titel, meist mit Fokus auf die Funktionalität der Story. Das Description-Feld enthält die eigentliche Definition der User Story, in der Regel nach dem Muster „As a , I want so that „. Soweit sollte alles klar sein.

Wo aber bringt man zusätzliche Information unter, wie Details zur Funktionalität und eine Liste von Akzeptanzkriterien? Mike Cohn und viele andere raten dazu, solche Angaben festzuhalten. Sie sollen von dem eigentlichen Definitionstext getrennt sein, damit die Definition prägnant und übersichtlich bleibt.

Deshalb empfehle ich gerne: Ergänzen sie den Issue Type User Story in Jira um ein weiteres Text- oder Rich-Text-Feld, genannt etwa Notes. Dort schreiben sie Story-Details, Akzeptanzkriterien & Co. hinein, jeweils unter passenden und einheitlich gehaltenen Überschriften. Sie können auch weitere spezialisierte Felder wie Acceptance Criteria dazu nehmen, solange sie bzw. die Teams diese durchgängig nutzen. Im Zweifel sollten sie sich zunächst beschränken. Denn zu viele Custom Fields, gerade wenn kaum genutzt, sind Balast für das flüssige Arbeiten im Tool.

Mit dem richtigen Mix und der richten Balance in der Informationsdarstellung sind User Stories ein höchst effektives Mittel, damit sie in Jira agile Requirements-Information gut handhaben können.

draw.io App für Grafiken und Modelle

#Jira, #Confluence, #Apps, #Specification

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Dieser Leitspruch gilt auch im Requirements-Management. Doch wie bekommt man in Jira Visualisierung und grafische Modelle in seine Requirements?

Der Maßstab aller Dinge für Diagramme in Jira und Confluence ist die App draw.io: Sie hat mit Abstand die meisten Installationen. Und sie wartet mit traumhaften „4 von 4 Sternen“ in der Benutzerbewertung auf.

Requirements-Diagramme

Für das Requirements-Management besonders wichtig: Es gibt eine Vielzahl von vordefinierten Vorlagensätzen, etwa für UML und SysML, BPMN Prozessmodellierung, und für UI-Wireframes. Beispiel-Diagramme zeigen die App-Homepages im Atlassian Marketplace: draw.io Diagrams for Jira und draw.io Diagrams for Confluence.

Hinter den Atlassian-Angeboten der App steht //SEIBERT/MEDIA, einer der großen Service Provider im Atlassian Ökosystem. Darüber hinaus gibt es draw.io in vielen weiteren Installations- bzw. Ausführungsvarianten: Webservice, integriert in Google Drive und Google Docs, integriert in Office 365, Desktop App für Windows, macOS u.v.a.

Entwickelt wird die App von einem Open Source Projekt. Die kommerziellen Jira und Confluence Apps finanzieren das Projekt. Alle anderen Varianten sind kostelos verfügbar.

Wichtig zu wissen: Der Open Source Teil der App befindet sich gerade in einem Namenswechsel. Seit Kurzem firmiert die frei verfügbare Variante der Software unter diagrams.net. Grund sind Schwierigkeiten mit der .io Toplevel-Domain. Die kommerziellen Atlassian Marketplace Apps für Confluence und Jira werden weiter unter dem etablierten Namen draw.io angeboten.

Einfach mal ausprobieren

Die Vielzahl von kostenlosen Varianten macht es ungemein einfach, draw.io / diagrams.net auszuprobieren. Man kann für sich selbst mit dem Webservice oder auf dem eigenen Desktop starten. Für Teams bietet sich die kollaborative Nutzung in Confluence, unter Google Drive oder Office 365 an.

Startpunkte sind die Homepage https://www.diagrams.net/, die Dokumentation in Form einer FAQ oder direkt die App als Webservice.

Events & Weiterbildung

Nach der Sommerpause erwartet Sie ab dem 3. September wieder die kostenfreie Webinare-Serie zum toolgestützten Requirements-Management.

Praxis-Knowhow zum agilen Requirements-Management vermittelt Ihnen der interaktiv gestaltete Online-Workshop am 30. September: Agile Requirements mit Atlassian Jira®. Als Mitglied der „Requirements mit Jira“ Community können Sie dafür auch attraktive Rabatte nutzen (siehe „Goodies & Specials“ in Ihrer Newsletter-E-Mail).

Die Liste der aktuellen Webinare und Seminare finden Sie auf der Events-Webseite von Software.Process.Management.

Release Updates

#Jira, #Apps

Welche Neuigkeiten gibt es aus Requirements-Sicht bei den kürzlichen Produkt-Releases aus dem Jira Ökosystem? Heute: News zu Jira Software und Confluence.

Jira Software

Mit Jira Software Release 8.11 (seit Mitte Juli) wurde der Umgang mit Issues (also z.B. User Stories oder Tasks) in der agilen Planung weiter verbessert.

Wenn man im Sprint Board ein Issue auswählt, wurde bislang immer der Detail View dieses Issues eingeblendet. Das konnte lästig sein, wenn man eine größere Anzahl von Issues in einem Board schnell umsortieren wollte. Ab Release 8.11 können die Benutzer nun das automatische Ein- und Ausblenden des Issue Detail View steuern. Man schaltet es aus, bevor man die Issues im Board umstrukturiert. Danach kann man die Anzeige der Issue Details einfach wieder einschalten.

Eine weitere Neuerung hilft beim Zuweisen von Issues zu Sprints, ihr Titel: „Restricting Sprint Selection“. Sie ermöglicht es, die angezeigten Sprints besser zu steuern und zu fokussieren. Das ist hilfreich bei einer großen Anzahl paralleler Projekte mit vielen anstehenden Sprints. Dieses Systemverhalten muss von Administratoren zentral aktiviert werden. Danach können die Benutzer weitere Details steuern.

Weitere Informationen zu diesen und allen weiteren neuen Features finden Sie in den Jira Software Release Notes.

Confluence

Mit Confluence Release 7.6 vom 30. Juni 2020 wurde die Audit Log Funktionalität erweitert. Die Erweiterung ist verfügbar für Nutzer der Data Center Edition. Sie hilft es, regulatorische Vorgaben im Umgang mit Requirements-Information besser zu erfüllen.

Mit dem neuen Release kann der Audit Log auch die folgenden Vorgänge erfassen: Seiten oder Blog Posts bewegen oder teilen („Sharing“), Zugang zu Seiten oder Blog Posts anfragen oder nach einer Anfrage den Zugang erteilen. Die Beschreibung finden Sie in den Confluence Release Notes.

Goodies & Specials

Sonderaktion: 20 % Rabatt für den Online Workshop „Agile Requirements mit Atlassian Jira®“

Für den Online-Workshop „Agile Requirements mit Atlassian Jira®“ am 30. September 2020 können Sie ein Aktionsangebot von 20 % Rabatt nutzen (Anzahl begrenzt, maximal verfügbar bis zum 28. August 2020, für Mitglied der „Requirements mit Jira“ Community). Den Aktionscode finden Sie in ihrer Newsletter-E-Mail. Sichern Sie sich Ihr Ticket noch heute auf der Registrierungsseite …

10 % Rabatt für Online-Workshop

Unbegrenzt gültig ist ein Rabatt von 10 % für den gleichen Online-Workshop. Der Aktionscode steht ebenfalls in der Newsletter-E-Mail. Hier geht es zur Buchung …

Erweiterter Rabatt für Online-Seminare

Als Mitglied dieses Newsletters buchen Sie die meisten unserer Online-Seminare dauerhaft zum Frühbucher-Tarif (entspricht 8 % Rabatt), zu Themen rund um Requirements-Tools, agiles Requirements-Management und agiles Software-Produktmanagement. Den aktuell gültigen Rabatt-Code finden Sie in ihrer monatlichen Newsletter-E-Mail unter dieser Rubrik „Goodies & Specials“.

Vorankündigung: Lean Coffee zum Erfahrungsaustausch im September

Exklusiv und kostenfrei für die Mitglieder der „Requirements mit Jira“ Newsletter-Community wird im September ein Online-Meeting zum Erfahrungsaustausch stattfinden. Termin und Anmeldungslink werden Sie rechtzeitig per Newsletter-Nachricht erfahren.

Webtipp

Die Atlassian Website bietet einen guten Überblicksartikel zum Large-Scale Scrum (LeSS) Framework. LeSS ist interessant für alle, die agil nach der Scrum-Methode vorgehen, deren Umgebung aber größer ist als der für Scrum vorgesehene Rahmen von einem Projektteam bis ca. 12 Personen. LeSS bietet viele wichtige Ideen und Praktiken, mit denen man Scrum skalieren kann, also auf größere und komplexere Umgebungen ausweiten.

Wenn Sie sich nach dem Überblicksartikel später vertiefend mit dem Thema beschäftigen möchten, dann ist die LeSS-Website die erste Wahl.

Editorial

User Stories sind eine der ganz großen Erfolgsgeschichten der agilen Entwicklung. Speziell für den Umgang mit Requirements haben sie enormen Fortschritt und Nutzen gebracht.

Eine wichtige Grundlage ihres Erfolgs ist, dass User Stories so informell, intuitiv und flexibel sind. Ich habe in Projekten schon die unterschiedlichsten Erscheinungsformen von User Stories angetroffen. Mal waren sie sehr knapp und stichwortartig gefasst, mal reichhaltig—und zugleich prägnant—mit Verweisen auf Personas, Epics und angehängten Akzeptanztests. Oft passte die jeweilige Form sehr gut auf das, was das Projekt und das Team gerade benötigten.

Bei aller Offenheit und Flexibilität: Es ist gut, wenn man versteht, wo Requirements-Praktiken wie User Stories herkommen, wofür sie gedacht sind, und was man aus ihnen machen kann.

Deshalb steht im Mittelpunkt dieser Newsletter-Ausgabe ein Blick auf das „101“, oder Einmaleins, der User Stories. Die im Artikel genannte Webseite von Mike Cohn stellt das Grundwissen zu User Stories sehr griffig zusammen.

Ich finde, möglichst alle Mitglieder eines Scrum-Teams sollten das gleiche Grundverständnis besitzen, wie sie mit User Stories umgehen möchten. Sie können dann am wirkungsvollsten zusammenarbeiten. Und sie finden bei Bedarf schnell Wege, wie User Stories ihnen neue Impulse für die agile Zusammenarbeit bieten können. Viel Spaß auf der Reise!

—Andreas Birk

Impressum

Newsletter „Requirements mit Jira“, Ausgabe 2020/08

Aktuelles, Tipps und Erfahrungen rund um #Jira #Requirements #Agile

Dr. Andreas Birk (ViSdP), Software.Process.Management

Usedomstr. 15, 70439 Stuttgart

https://swpm.de, Fon +49 711 6645 324, newsletter@swpm.de

USt-IdNr de814817588

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